Im Gegensatz zu Fussball ist Bergsteigen eine defensive Sportart. Wer beim Fussball gewinnen will muss ein Goal erzielen.
Wer beim Bergsteigen gesund nach Hause zurückkehren will sollte wenn immer möglich kein Goal erhalten.
(Zitat © by Stefan Wullschleger)









PORTRAIT


Schon früh in meiner Kindheit gab es zusammen mit den Eltern und meinen drei älteren Brüdern Ausflüge und Wanderungen in den Bergen. Das kommt mir, so als Jüngster, in der Erinnerung, oft als anstrengen vor. Doch die Eltern liessen nicht locker, denn ganz offensichtlich hatten Sie Freude an der Bergwelt, speziell mein Vater langjähriges Mitglied des Schweizer Alpen-Club SAC und leidenschaftlicher Bergsteiger. So kam es, dass ich zusammen mit meinen Eltern und meinem Cousin im Alter von 14 Jahren den ersten 3000er bestieg. Die Nacht auf der heimeligen Berghütte, die Atmosphäre unter „richtigen“ Bergsteigern zu sein, Sonnenunter- und Sonnenaufgang und die leichte Felskletterei haben mich echt beeindruckt - der Funke war gesprungen und das Feuer brennt heute noch!...

Schon am Ende des gleichen Jahres war ich Mitglied der Jugendorganisation des Schweizer-Clubs SAC, im Jahr darauf bestieg ich den ersten 4000er. Damals konnte ich noch nicht ahnen was auf mich zu kommen würde…mit Ehrfurcht sah ich an den gestandenen Bergsteiger hoch, die schon auf berühmten Gipfel wie dem Matterhorn oder dem Mont Blanc waren, alle 4000er der Schweiz bestiegen hatten oder in Alaska, den Anden oder gar im Himalaya waren.
Heute rund vierzig Jahre später darf ich sagen, weit mehr, als ich mir damals je erträumt hätte, erreicht zu haben:
Viele grosse, klassische Kletter- und Hochtouren in den Alpen, alle 61 Hauptgipfel über 4000m der Alpen, einer der kältesten Bergen der Welt den Mount McKinley ( 6193m ) in Alaska, der höchste Berg von Peru der Nevado Huascaran ( 6768m ), Expeditionen zum Aconcagua ( Argentinien ) und nach Nepal ( Dorje Lhakpa ); Skitouren im ganzen Alpenraum, in den spanischen Pyrenäen, Norwegen und exotischen Orten wie den Abruzzen vor den Toren Roms, den Götterthron in Griechenland der Olymp oder der Mittelmeerinsel Korsika, Trekkings im rauen Patagonien, Bade- und Wanderferien rund ums Mittemeer. Alles das und vieles mehr durfte ich bisher erleben.

Heute sind die Grate nicht mehr ganz so scharf und die Wände auch nicht mehr so steil,
die Komponente Genuss hat an Bedeutung zugenommen. Gerne schlafe ich vor der Tour auch in einer Ferienwohnung, einer Pension oder einem Hotel.
Die Ambitionen und Ziele sind trotzdem immer noch vorhanden. Noch heute geniesse ich einsame unbewartete Hütten, eine Nacht im Zelt oder im Biwak weit weg von den ausgetrampelten Pfaden. Selbstverständlich, der eine oder andere, mehr oder weniger grosse Traum von dem einen oder anderen Klassiker ist auch noch da.
Daneben arbeite ich nebenberuflich mit viel Freude als Autor und Mitarbeiter für den Topoverlag (www.topoverlag.ch)

Als treue Begleiter bei fast allen Touren sind bisher drei unverwüstliche, kälte- und wettertaugliche Kameras. Zuerst eine kleine Rollei 35T, dann lange Jahre ein unverwüstliche Nikon FM2 und seit 2009 eine digitale Spiegelreflex Nikon D90.
Die zwei kreativen Tätigkeiten haben und geben mir sehr viel Erfüllung.
Ein paar Augenblicke davon, Momente in denen ich Müde war, vor Kälte klamme Finger hatte, der Schweiss auf die Kamera tropfte, der Wind an mir zerrte oder wo ich schlicht Angst hatte und eigentlich gar nicht mehr fotografieren wollte, die möchte ich mit Euch auf diesem Blog teilen.
 

Viel Spass beim durchstöbern meines Blogs wünscht Euch
Stefan Wullschleger